Kunst aus Feuer.

Brandmalerei oder Pyrographie (von griech. πῦρ (pyr) = Feuer, γραφική = der Schreibende) ist eine traditionelle Kunst zur Verzierung von Holz, Leder, Lederpappe, Samt, Stoff oder Kork.
Vermutlich wurden bereits vor dem Altertum mit erhitzten, glühenden Metallstiften Muster in das jeweilige Material eingebrannt, nachweislich in China und dem afrikanischen Kontinent. In Europa, vor allem in vielen Ländern Osteuropas, in Flandern so wie auch in Bayern ist die Brandmalerei bis heute Teil der Volkskunst. Ebenso findet sich eine große gestalterische Bandbreite an Lederkunst und Pyrographie in mehreren Gegenden Südamerikas, unter anderem in Argentinien und Brasilien.

Ende des 19. Jahrhundert wurde die Pyrographie in Künstlerkreisen populär, neu entwickelte Brennapparate, wie der sogenannte Platina-Brennapparat, die mit Benzin oder Spiritus betrieben wurden, eröffneten neue Gestaltungsmöglichkeiten. Großer Beliebtheit erfreuten sich im Jugendstil verzierte Möbelstücke und Dekorationsobjekte.
Die Brandmalerei konnte sich damals durchaus als angesehene Kunstform etablieren, eine bekannte Protagonistin in den USA war beispielsweise Margaret Fernie Eaton.

Heute werden elektrisch beheizte Brennstifte und -stempel benutzt und ermöglichen neue Ausdrucksformen. Mittlerweile hat sich eine diverse internationale Kunstszene entwickelt, auf allen Kontinenten finden sich Künstlerinnen und Künstler, die das Feuer als prägendes Element einsetzten und damit faszinierende Kunstwerke schaffen.

In meinem Atelier habe ich mich auf die Verarbeitung von Naturlederarten, wie sämisch gegerbtes Hirschleder und Rindsleder spezialisiert. Durch Versenken der glühenden Spitze des Lötkolbens wird das Leder versiegelt und erhält durch diverse Brenntechniken eine besondere Tiefenstruktur. Die so entstandene Drei-Dimensionalität ist auch haptisch deutlich spürbar.
Für das Zeichnen mit Feuer ist eine ruhige Hand und eine hohe Aufmerksamkeit unabdingbar, was große Demut und Ehrfurcht bei der Verarbeitung des Materials erfordert.

Emanuel Izquierdo –
Pyrographie Kunst Tattoo

* 1976 in München

Papier, Stifte und Farben waren von jeher meine Werkzeuge die Welt zu erforschen, Kunst eine Möglichkeit Realität und Traum zu verweben, Wirklichkeit mitzugestalten und ein Stück Schönheit in die Welt zu bringen.
Gleichzeitig interessieren mich die archaischen Tiefen des Lebens und des menschlichen Daseins.

1998 lernte ich nach meinem abgeschlossenen Grafikdesignstudium das Tätowier – Handwerk und setzte mich intensiv mit den jahrtausendealten Traditionen dieser Kunst in vielen Teilen der Erde auseinander. Insbesondere in Japan und Polynesien findet sich ein tiefes Wissen um die Bedeutung jeder Linie und jedes Symbols, was ich versuche in adäquater Weise bei jedem Tattoo-Wunsch in meine Arbeit einfließen zu lassen.

2014 entdeckte ich dann Feuer und Leder als künstlerische Mittel.
Mein Werdegang als Pyrograph war geprägt von diversen Projekten und Experimenten. Als Pionier dieser Kunstform hierzulande gestalte ich in teils langjähriger Zusammenarbeit individuelle Lederkunst- objekte für verschiedene Auftraggeber.

2019 entstand EIDO, seitdem sind meine Leidenschaft große Formate und die Verfeinerung der Brandmalerei auf Leder, so dass die Werke tatsächlich den Charakter von Gemälden bekommen. Zeitgleich begann ich tiefer einzutauchen in Musik- und Kulturgeschichte, was oft wie eine Art Dialog mit den Protagonist*innen ist, woraus vielschichtige Porträts entstehen.